Früher dachte ich immer, es läge an meiner Fähigkeit als Mutter, seit ich 2 Töchter habe, merke ich, dass bei der grösseren und mir etwas nicht stimmt. Die Kleine lässt mich meinen Haushalt machen, hält sich an Abmachungen, ich kann sogar am Tisch mit jemandem sitzen und etwas wichtiges besprechen, sie lässt mich. Die Grosse gibt mir bis heute keine ruhige Sekunde, ich kann nichts in Ruhe anfangen, muss ständig meine Arbeit unterbrechen, weil sie wirklich Situationen erschafft (unabsichtlich oder dann unbewusst absichtlich), bei denen sie meine Hilfe braucht. Jetzt ist sie weniger daheim, schafft es aber trotzdem, mir Arbeit zu machen, dass ich während meiner freien Zeit wieder wegen ihr am Rotieren bin. Einerseits spüre ich meine tiefe Liebe zu ihr, andererseits einen wachsenden Hass in mir auf die Situationen, die sie erschafft und der Hass weitet sich manchmal aus bis ganz zu ihr. Ich hab das Gefühl, dass nicht sie selber aus ihrem Kern ihre Sabotage an mich sendet, aber wenn ich dann ausser mir bin vor Wut und Frust, trifft es sie in ihrem Kern. Dieses Spiel gefällt mir gar nicht. H.M.

Meister Sananda: Sie schreiben ja selbst von einem „Spiel“. Das ganze Leben ist wie ein Spiel und die einzelnen Akteure reagieren aufeinander, so auch Sie und Ihre Kinder. Doch aufgepasst! Bitte beobachten Sie genau, ob Sie nicht einen Filter, eine innere Brille aufhaben, durch die sie die Vorkommnisse oder vermeintliche Vorkommnisse mit Ihrer älteren Tochter schicken.

Dies hat mit dem Erstgeborenen-Thema zu tun und ist ein Phänomen in vielen Familien. Fragen Sie einmal bei Ihrer Mutter nach: hat sie „allergisch“ auf gewisse Situationen mit ihrer eigenen Erstgeborenen reagiert, bei den nachfolgenden Kindern auf die gleiche Situation aber nicht? Das gilt es anzuschauen, woher dieser Filter kommt.

Bitte interpretieren Sie nicht alle Vorkommnisse der Grösseren gegen sich, meistens haben diese gar nichts mit Ihnen zu tun, sondern sind eigene Geschichten Ihres Kindes. Andersherum gibt es von der Kleineren auch immer wieder Aufwand, den sie generiert, den Sie aber wie „wegfiltern“ und gar nicht wahrnehmen. Bitte überlegen Sie genau und gerecht und Sie werden wissen, was ich meine.

Da gilt es also ein Familienthema zu lösen: Filter bei Erstgeborenen.

Zudem wurde ja schon bei einer anderen Frage, die Sie gestellt haben, beantwortet, dass Sie sich hinterfragen dürfen, wo und warum Sie sich selbst sabotieren – das geht auch ein bisschen in dieses Themenfeld hinein.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Impulsen und Antworten eine Hilfestellung gewesen zu sein und grüsse Sie von Herzen, viel Erfolg!

Meister Sananda