Jedes Mal freue ich mich auf die Ferienzeit, wenn sie dann da ist, rinnt sie mir durch die Finger und schlussendlich haben wir keinen auch noch so kleinen Ausflug oder Ausbruch aus dem Alltag geschafft. Entweder sind wir krank, haben mit unerwarteten Schwierigkeiten zu tun, die nicht warten können, es ist einfach der Wurm drin. Eine Stimme in mir, die ich nicht gern höre, die ich aber auch nicht abstellen kann, sagt auch immer wieder, dass ich keine schönen Ferien verdient hab. Ich fühl mich gefangen in einem komischen Kreislauf, aus dem ich gern aussteigen möchte. Was ist hier los? H.M.

Meister Kuthumi: Da gibt es zwei Dinge anzusehen: die innere Stimme und den komischen Kreislauf.

  1. Die innere Stimme: Sie können sicher sein, dass Ihre eigene innere Stimme immer liebevoll, aufbauend und weise ist. Sollte sich eine andere Stimme zeigen, die destruktiv oder auch nur leicht bedrückend ist, so ist das nicht Ihre innere Führung. Da gilt es nachzuforschen, woher die Stimme(n) kommt/kommen und die Ursachen aufzulösen, damit Sie ihre eigene liebevolle Stimme wieder klar hören können. Meist handelt es sich bei solchen Stimmen um innere negative Glaubenssätze, die während der Kindheit aufgebaut wurden, doch es gibt auch Fälle von Fremdbeeinflussung, was bei Ihnen, wie ich sehen darf, aber nicht der Fall ist – es ist also „hausgemacht“.
  1. Der komische Kreislauf ist gar keiner, das liegt daran, dass Sie das nur so wahrnehmen. Ihre Wahrnehmung wiederum begründet sich aus Ihren Erwartungen. Etwas in Ihrem System hat es noch nicht gelernt, aus der Erwartungsschlaufe des inneren Kindes auszusteigen. Sie dürfen das so verstehen, dass das innere Kind immer die Welt aus seinen Augen und Forderungen ansieht: dies oder jenes MUSS so oder so sein oder so oder so laufen. Der innere Erwachsene jedoch geht mit dem Fluss des Lebens mit, vertraut auf Führung und Schutz und nimmt das Leben, den Alltag, die Ferien, wie es kommt und reagiert flexibel darauf. Zudem setzt der innere Erwachsene seinen Schwerpunkt, seine Betonung auf Erfolge und nicht auf das, was nicht so läuft bzw. auf Misserfolge. Versuchen Sie doch einmal, Ihr inneres Kind (und bei dem Stichwort „Ferien“ rutscht schnell einmal ein Erwachsener ins innere Kind, aus Erinnerung an die Schulkindzeit) an die Hand zu nehmen und Ihren inneren Erwachsenen die Führung übernehmen zu lassen, der da sagt: „Alles ist gut, wir nehmen es so, wie es kommt, ohne Erwartungen. Es gibt immer etwas zu geniessen, wenn es auch auf eine andere Art oder auf unerwartet andere Weise ist“.
  1. Gönnen Sie sich unbedingt Ihre persönlichen Auszeiten im und vom Alltag. Ein Zeichen, dass Ihre Erwartungshaltung in den Ferien so hoch ist, liegt daran, dass Sie bezüglich Freizeit zu wenig Möglichkeiten haben, Schönes zu erleben, sich Gutes zu tun.

Viel Erfolg dabei wünscht Meister Kuthumi