Meister Sananda: Liebe B.B., danke für deine Frage.
Ich muss ein bisschen Schmunzeln, wenn ich das alles so beobachte und lade dich auch ein, in die beobachtende „Schmunzelrolle“ zu Besuch zu kommen. Dies kann helfen, den Druck zu nehmen, die Tragik und die Schwere.
Schau, du hast es mit den inneren Kindern deiner Angehörigen in Kombination mit deren Opferrolle zu tun. Ich betone vor allem die inneren Kinder: wie reagieren liebende Eltern auf Trotz, Schmollen, Vorwürfe u. Ä. ihrer Kinder? Lassen sie sich davon beeindrucken oder gar herunterziehen? Nein? Was, wenn du es eben mit solchen Kindern zu tun hast? Gelingt es dir, dich durch den Ebenenwechsel in die „beobachtende Schmunzelrolle“ abzugrenzen?
Denn darum geht es, um Abgrenzung, nicht zur Person, sondern zu deren Botschaften, Energien, Worten, Taten. Es ist leicht gesagt, ich weiss, vor allem, wenn man selbst nicht in der Situation steckt, hat man leicht reden. Dennoch versuche ich dich mit diesen Gedanken zu unterstützen, weil du für dich beschlossen hast, in der Situation zu bleiben und damit umgehen, sie sogar meistern zu lernen.
Des Weiteren: wenn dir jemand etwas an den Kopf wirft, was nicht stimmt, lasse dich davon nicht beeindrucken – denn es stimmt ja nicht. Wirft dir jemand vor, du hättest ein blaues Gesicht mit gelben Querstreifen und du würdest die Person damit belasten, so würdest du wahrscheinlich lachen, weil es einfach nicht stimmt und die Vorstellung auch sehr lustig anmuten mag. Vielleicht hilft dir dieses Bild, in den Humor zu finden (denn Humor ist die Schwimmweste des Lebens), um alles erträglich zu machen. Wirft dir wieder jemand etwas aus der Familie vor, das nicht stimmt, so wäre es auch eine Möglichkeit der Abgrenzung, an das blaue Gesicht mit gelben Streifen zu denken.
Nach wie vor ist es unerlässlich, die Situation zu segnen, gesamthaft, also auch dich selbst mit einzuschliessen in den Segensstrom. Wenn deine Antwort immer Liebe ist, so vermag sie dich wie ein Mantel zu schützen, wenn du es zulässt und emotionale Wunden zu heilen.
Wenn Ärzte in das Rohr blasen „da kann man nichts verändern, nichts ist lernbar, sie haben eine Krankheit etc.“ Die Mitmenschen sind zuständig für „Haus, Hof und Stall“, so ist dem etwas zu entgegnen, und zwar, dass genau die involvierten gesunden Menschen zumindest moralisch Unterstützung brauchen, sich regelmässig ausklinken und Kraft tanken zu dürfen, sonst laugen sie aus. Der Liebesdienst am Mitmenschen, auch Familie, für sie rund um die Uhr da zu sein, raubt Kräfte und dazu ist nicht jeder bereit und kann und muss es auch nicht sein. Damit meine ich den Punkt „rund um die Uhr“, denn in deinem Fall ist es legitim und möglich, dass du dich ruhigen Gewissens ausklinken und Kraft und Erholung tanken darfst und sogar sollst. Es ist niemandem gedient, wenn du dich auslaugen und herunterziehen lässt, so wirst du selbst zum Pflegefall.